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                ( XI )




Zelt in der Weite der Wüste    Insgeheim hoffe ich, mit der wiedergewonnenen Zeitkonstante auch Klarheit zu bekommen über unsere Lage.
   – Der Reguibat, der sich mit einem der Benzinkanister aus dem Staub machte, als wir mit dem Getriebe beschäftigt waren.
   – Die drei Blaugewänder am Tag darauf, die mit uns aßen, ein paar Brocken Berber sprachen, vor dem Zelteingang schliefen, und morgens mit dem Wassertank verschwunden waren.


Düne mit Gras    – Der Jeep am vierten Tag. Eff, der uns Wasser gab und Getriebeöl. Der mit einem Draht die Wippe unter der Schaltklaue zu flicken versuchte. Und der für das Loch im Getriebegehäuse genau die richtige Kaltklebemasse fand.
   – Mountacir, der erst viel später, wie ein schwarzer Flattergeist, aus der Heckklappe sprang und dabei Ela so erschreckte, dass sie mit dem Radmutterkreuz nach ihm warf. Den wir anfangs für Effs Diener hielten, dann für seinen Widersacher, schließlich für seinen Kumpan.


Baum im Wüstenwind    Ich wünschte nur, unser Französisch wäre besser, denn Mountacirs Englisch ist abscheulich schlecht. Eff spricht nur in Notfällen etwas anderes als sein Heimatidiom, einen gutturalen Touareg-Dialekt, der offenbar dem Atlas-Berberischen ähnlich genug ist, dass die beiden fraglos verständigen können, ohne je arabisch zu reden.
   Heinrich Barth sprach fließend Arabisch und etwas Berber, und trotzdem blieb ihm vieles rätselhaft. Ob wir je den Niger erreichen? Wahrscheinlich sind wir schon längst in Mali, und die Flieger waren keine Suchtrupps der algerischen Tamanrasset-Präfektur, sondern Linienmaschinen nach Bordj Mokhtar. Oder sie waren unterwegs im Bürgerkrieg um Tombouktou.


Dünen-Kaskade    Nirgends sind Staatsgrenzen absurder als hier. Und durch sie werden die uralten Stammesfehden der Touareg aufgebläht zu Zerstörungskriegen, Rüstungsschlachten. Die Herr­schaftsbereiche sind fließend, wie ein Heer von Wanderdünen, sind so unklar wie die Trennlinie zwischen Freund und Feind. Insofern ist unsere Lage landestypisch.
   Man hält zusammen, so lange man zusammen reist. Tauchen Fremde auf, werden die Karten neu gemischt. Der Adidas-Touareg ist jetzt vor uns, auf dem nächsten Dünenkamm. Das kann nichts und vieles bedeuten.

 


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